- Nessushemd
- Nẹs|sus|hemd 〈n. 27; unz.〉 Sy Nessusgewand1. 〈grch. Myth.〉 durch das Blut des Zentauren Nessus vergiftetes, verderbenbringendes Hemd2. 〈fig.〉 verderbenbringendes Geschenk
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NessushemdEine Verderben bringende Gabe, ein Geschenk, das jemandem in verhängnisvoller Weise zum Unheil wird, oder auch ganz allgemein etwas, was jemanden sehr peinigt, ihm große Qual bereitet, bezeichnet man nach einer alten Sage um den Tod des Herakles mit der Metapher »Nessushemd« oder »Nessusgewand«. In der Tragödie »Die Trachinierinnen« des griechischen Dichters Sophokles (um 496 bis um 406 v. Chr.) werden die Ereignisse, die zum Tode des Herakles führten, dargestellt. Der Zentaur Nessus hatte die Gattin des Herakles verführen wollen und wurde deshalb von Herakles mit einem Giftpfeil getötet. Um sich zu rächen, riet der sterbende Zentaur der Gattin des Herakles, sie solle sein vergiftetes Blut als Liebeszaubermittel verwenden und ein Untergewand des Herakles damit tränken, um diesen für immer an sich zu fesseln. Die eifersüchtige Gattin befolgte diesen Rat und schenkte Herakles das vergiftete Gewand. Als nun Herakles das Gewand anlegte, peinigten ihn so rasende Schmerzen, dass er sich, um die Qualen abzukürzen, auf dem Scheiterhaufen verbrennen ließ.* * *
Universal-Lexikon. 2012.